Der Kältemittel Phase Down wird kommen
Die wichtigsten Informationen für Ihre Anlage kompakt zusammengefasst
Gerne unterstützen wir Sie im kompletten Prozess der F-Gase Verordnung und des Kältemittel Phase Downs, sodass Sie sich voll und ganz auf Ihre Einrichtungen oder Ihr Unternehmen konzentrieren können
Die europäische Union hat sich im Rahmen des EU-Green Deals das ehrgeizige Ziel gesetzt: Sie will bis 2050 CO₂-neutral sein, mit einem Zwischenziel der CO₂-Emissionsreduktion um 55 % bis zum Jahr 2030. Ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Ziels bzw. dieser Ziele ist der Phase Down von F-Gasen. F-Gase sind dafür bekannt, dass sie erheblich zur Klima- & Erderwärmung beitragen.
Die Überarbeitung der F-Gase Verordnung ist daher von zentraler Bedeutung für die Erreichung der Klimaziele und der Einsparung von mehreren Millionen Tonnen CO₂. Mit dem Phase Down von F-Gasen beabsichtigt die EU, die Verwendung für bestimmte fluorierte Treibhausgase deutlich zu reduzieren, um so die Emissions-Mengen zu senken. Dies ist nicht nur Bestandteil des europäischen Klimapläne, sondern auch eine Verpflichtung im Rahmen der Änderung des Montreal Protokolls von Kigali zum weltweiten Abbau der F-Gase besonders deren mit hohen GWP-Werten.
Nachfolgend möchten wir Ihnen einige aktuelle Fakten und Informationen zum „Kältemittel Phase Down“ präsentieren. Der Kältemittel Phase Down ist eine Initiative im Rahmen der EU F-Gase Verordnung 517/2014 und zielt darauf ab, den Einsatz von Kältemitteln mit hohem GWP-Wert (GWP – Global Warming Potential) dem sogenannten Treibhauspotenzial deutlich zu reduzieren. Die von der EU F-Gase Verordnung fokussierten high und low GWP-Kältemittel sind unabhängig der Branche aber bei Betreiber von Kühl- und Kälteanlagen, Klimaanlagen sowie Wärmepumpen zu finden.
Aufgrund der Vorgaben der Verordnung wird die Verbrauchsmenge dieser Kältemittel in den nächsten Jahren schrittweise abgesenkt – Ein Prozess, der passenderweise als „Phase Down“ bezeichnet wird. Das bedeutet, dass in naher Zukunft Kältemittel mit hohem GWP, wie beispielsweise R404A und R507, aufgrund der Beschränkungen wesentlich spärlicher auf dem Markt verfügbar sein werden.
Angebot und Nachfrage trifft gleichermaßen auf den Markt, das bedeutet für Sie, bei weniger Angebot und gleichbleibender Nachfrage steigen die Preise. Ihr jetzt benutztes ggf. günstiges Kältemittel wird durch das schrittweise Kältemittelverbot nicht mehr in den Verkehr gebracht und somit rapide im Preis teurer werden sowie teilweise durch die Verbote komplett vom Markt verschwinden.
Mit dieser Initiative sollen bestimmte Kältemittel, die hohe Mengen an fluorierte Treibhausgase enthalten, ab dem Jahr 2027 entfernt werden, und bis zum Jahr 2050 strebt die EU ein vollständiges Verbot von F-Gasen an. Der Weg für alternative Kältemittel bzw. natürliche Kältemittel soll in einem recht strammen Zeitraum freigemacht werden.
Die Auswirkungen dieser Maßnahme sind umso bedeutender, da sie sowohl die Industrie als auch, Hotellerie, den Handel und alle Unternehmen mit stationären Kälteanlagen betrifft. Es öffnet Türen für ‚grüne‘ Alternativen in Form von Kältemitteln mit geringerem Treibhauseffekt, den so genannten „Low GWP“-Kältemitteln wie z.B. Kältemittel R32, R513A, R290 (Propan), R744 (CO²), R717 (Ammoniak). Diese umweltfreundlichen Technologien resultieren letztendlich in einer signifikanten Reduzierung der Quote von Treibhausgasemissionen.
Gerne unterstützen wir Sie auch bei den Themen VDI Hygieneinspektion und Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen).
Aktuelle Infos aus der Revision EU F-Gas Verordnung
und dem Phase Down von Kältemittel
Die vorher bekanntgewordene Reduktion der HFKW-Quoten (klimaschädliche teilfluorierte Kohlenwasserstoffe) wird angepasst. Auf Sie als Nutzer kommt ein steilerer Pfad ab 2025 und ein früherer Ausstieg bis 2050 dieser Kältemittel zu.
Phase Down betrifft nur neu eingeführte HFKW-Kältemittel und HFKW-Blends (Ersatzstoff-Gemische für Kältemittel). Benutze oder noch auf Lager befindliche Kältemittel dürfen noch verbraucht werden.mobile Klimaanlagen.
Die neueste Generation synthetischer Kältemittel, die sogenannten Hydrofluorolefin (HFO) Kältemittel sind vom Phase Down ausgenommen. Sie zeichnen sich durch ihren geringen GWP-Wert aus.
Aktuell fallen recycelte oder aufbereitete Kältemittel nicht unter das Phase Down. Dies zeigt, dass der nachhaltige Umgang mit den vorhandenen Ressourcen unterstützt wird.
Um die REPowerEU-Ziele zu erreichen und nicht zu gefährden, wird für Wärmepumpen ein Quotenpuffer eingeführt. Dies bedeutet einen Schutzmechanismus für diese wichtige Technologie im Kontext der Klimaziele.
Sektoren, die zuvor von den Ausnahmeregeln profitiert haben, wie beispielsweise Dosieraerosole für Asthmasprays, gelten nun nicht mehr als Ausnahme. Diese Änderung zeigt das Engagement, den Umfang der Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu erweitern.
Angesichts dieser Entwicklung sollten Sie jetzt aktiv werden. Warten Sie nicht auf das Ende der Quoten, sondern setzen Sie proaktiv auf Kältemittel mit geringerem Treibhauspotenzial oder investieren Sie in neue Anlagen. Derzeit stehen zahlreiche Fördermittel auf dem Markt zur Verfügung.
Unsere Dienstleistungen für den Kältemittel Phase Down – Installation, Wartung & Instandhaltung
Kunde 1 – Ausgangslage und Sanierung der Kühltechnik in einem Altenheim:
Das Altenheim stand vor einer Herausforderung, mit seiner veralteten Tiefkühl- und Normalkühltechnik für Lebensmittel, die zunehmend anfällig für Störungen war, obwohl sie bis jetzt nicht vollständig ausgefallen war. Vor dem Hintergrund der neuen, strengeren F-Gase-Verordnung (VO) und der schrittweisen Reduktion (Phase-Down) der Fluorkohlenwasserstoffe erhielt die Einrichtung zwei Angebote:
- Ein Angebot basierte auf dem aktuellen Stand der Technik mit einer konventionellen Kältemittelanlage.
- Das zweite Angebot empfahl eine CO₂-basierte Kälteanlage, die im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen und Sicherheitsstandards als zukunftssicherer gilt.
Zusätzlich wurde darauf hingewiesen, dass die durch die neue Anlage generierte Abwärme genutzt werden kann, um Warmwasser aufzubereiten.
Somit kann die Einrichtung nicht nur ihre Energieeffizienz verbessern, sondern auch die Betriebskosten senken und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die Entscheidung fiel auf die CO₂-basierte Kälteanlage. Insgesamt resultierte die Umstellung auf die neue, innovative Technologie in einer deutlich gesteigerten Effizienz der Kühlungsanlage.
Kunde 2 – In einer Produktionsstätte wurde ein entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit unternommen. Der bisherige Kaltwassersatz, der mit dem Kältemittel R404a betrieben wurde – einem Stoff mit hohem Treibhauspotenzial –, musste ausgetauscht werden. Diese Substanz steht aufgrund ihrer Umweltauswirkungen vor einem Einsatzverbot in naher Zukunft.
Die Wahl fiel auf ein umweltfreundliches Upgrade: Ein neuer Kaltwassersatz, der nun mit R290, auch bekannt als Propan, als Kältemittel betrieben wird. Propan hat im Vergleich zu vielen herkömmlichen Kältemitteln ein deutlich niedrigeres GWP und entspricht den zunehmend strengen Umweltvorschriften. Durch diesen strategischen Wechsel ist die Anlage nun auf dem neuesten Stand der Technologie und bereit für kommende regulatorische Anforderungen, was die Produktionsstätte nicht nur umwelttechnisch, sondern auch regulatorisch zukunftssicher macht.
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